Pflegeanweisung für Holzfußböden

Diese Pflegeanweisung ist gültig für alle Holzfußböden ( gem. DIN 18356 Parkettarbeiten ), die versiegelt bzw. lackiert, geölt oder gewachst behandelt sind und mit wässrigem Emulsionspflegemittel gepflegt werden. Durch die erfolgte Oberflächenbehandlung besitzt das Holz einen offenporigen Oberflächenschutz und ist dadurch weitgehend beständig gegen das Eindringen von Schmutz und Flüssigkeiten. Behandelte Oberfläche erleichtern wesentlich Reinigung und Pflege, machen aber den Boden nicht „wasserfest“, wodurch sich die Verwendung von viel Wasser bei der Parkettpflege von selbst verbietet.

Neu geölte Holzfußböden dürfen nicht vor dem nächsten Tag begangen werden. Je mehr der geölte Boden in den ersten Tagen geschont wird, desto größer ist die Lebensdauer der Oberflächen-behandlung, volle Beanspruchung erst nach 10- 14 Tagen. In der ersten Woche nur trocken reinigen und keine Teppiche legen. Möbel und andere schwere Einrichtungsgegenstände vorsichtig einbringen. Bei Verwendung von Stühlen mit Laufrollen empfiehlt sich der Einsatz von geeigneten Stuhlunterlagen bzw. weichen Laufrollen. Bewegliche Möbel und Stühle müssen mit geeigneten Gleitern, z.B. Filz ausgerüstet sein.

Zur besonderen Beachtung bei allen Parkettböden – Raumklima

Holz ist ein Naturprodukt. Es arbeitet und passt sich dem Feuchtegehalt der Raumluft permanent an. Während der Heizperiode sink die relative Luftfeuchte deutlich. Das Holz reagiert zwangsläufig darauf und gibt eigene Feuchte ab, es schwindet. Optisch ist dies durch Fugenbildung im Parkettboden erkennbar. Je länger und stärker die Räumlichkeiten beheizt werden, umso trockener ist die Raumluft und umso breitere Fugen entstehen. Die breitesten Fugen sind gegen Ende der Heizperiode zu erwarten. Im Sommer sind sie in der Regel wieder geschlossen. Fugenbildung ist auf Raumklimatischen Bedingungen zurückzuführen und ist kein Reklamationsgrund. Die Werterhaltung des Holzfußbodens und das Wohlbefinden des Menschen erfordern deshalb die Beachtung eines gesunden Raumklimas.

Das richtige Raumklima hat eine Lufttemperatur von: ca. 18-20° Cel. bei einer relativen Luftfeuchte von ca. 50-65 %.

Um der Fugenbildung entgegen zu wirken, können beispielsweise Luftbefeuchter, Wasserverdunster an die Heizkörper gehängt werden und / oder ausreichend Grünpflanzen im Raum stehen.

Zur besonderen Beachtung bei Parkett- & Holzfussböden auf Fußbodenheizung:

Fugen & Schüsselungen in Abhängigkeit von Raumluftfeuchte und Oberflächentemperatur:Je wärmer die Oberflächentemperatur, umso geringer wird die relative Luftfeuchte, umso trockener das Holz. Ursache für Fugenöffnungen und Schüsselungen ist die rLF, (das Verhältnis tatsächlich vorhandenen zum maximal möglichen Wasserdampfgehalt in der Luft) mit der das Holz aufgrund seiner hygroskopischen Eigenschaft in Korrespondenz steht, reguliert das Quell- und Schwind-verhalten des Holzfußbodens. Sie ist wiederum abhängig von der umgebenden Temperatur.

Wird Luft mit 20° Cel. und 50 % rLF auf 30° Cel. Erwärmt, sinkt die rLF auf 28%. Genau dieser Vorgang spielt sich bei einem Parkettfußboden, der auf einem beheiztem Untergrund bzw. Estrich verlegt wurde, in unmittelbarer Nähe der Holzoberfläche ab. Die rLF, die ohnehin während der winterlichen Heizphase im Raum nicht sehr hoch ist, sinkt in unmittelbarer Nähe der Holzoberfläche ab und kann bei Oberflächentemperaturen von ca. 30° Cel. (in Abhängigkeit von der umgebenden Raumluftfeuchte) Werte von unter 20 % in dieser Grenzschicht erreichen. Die niedrige Luftfeuchte ruft eine starke Abnahme der Holzfeuchte mit erheblichen Schwindbewegungen hervor, verbunden mit Fugen bzw. Schüsselungen, die erheblich größer dimensioniert sind als über nicht fußbodenbeheizten Bereichen. Die jahreszeitlichen Schwankungen der Holzfeuchte liegen beim Einsatz von Parkett auf Fußbodenheizung etwa doppelt so hoch wie bei unbeheizten Fußböden mit der Folge einer ebenfalls doppelt so großen Fugenbildung bzw. Schüsselung. Diese erheblichen Schwankungen sind für den Parkettfußboden nicht ohne Auswirkung. Die starke Austrocknung des Holzes über einer Fußbodenheizung setzt den maximal zulässigen Oberflächentemperaturen der Holzfußböden funktionsbedingte Grenzen. Gemäß dem Verband der deutschen Parkettindustrie wird die maximale Oberflächentemperatur eines Parkettfußbodens auf 26° Cel begrenzt. Der oben genannte Einfluss der Raumluftfeuchte auf das Fugen- und Schüsselungsbild eines Parkettfußbodens spielt bei Fußbodenheizung eine ganz entscheidende Rolle. Sie sollte keinesfalls unter 50 % absinken – ein Wert, der mit entsprechenden Luftbefeuchtern durchaus zu gewährleisten ist.